Liebe Pudelkameraden,

die wahren Pudelgeschichten schreibt das Leben selbst.

Chefin sagt, ich bin ein Satansbraten.  Ich fürchte, sie hat Recht. Resultat: ein verletzter Clemens. Dabei haben wir so schön gespielt, der Wuddel, der Clemens und ich. Über Tische und Bänke sind wir gehopst und hatten ganz viel Spaß. Chefin mit ihren 53 Jahren ist ja doch schon etwas lahm. Mit dem erst 21 - jährigen Clemens hatten wir richtig action. Tja, und dann saß er auf der Couch. Ich dachte: das kann doch noch nicht alles gewesen sein, da geht doch noch was. Ich also aufs Sofa gehüpft, von hinten seitwärts rangepirscht. Einen aufmunternden Nasenstüber wollte ich ihm verpassen, damit er weiter mit uns tobt. Kann ich denn ahnen, dass er sein Auge dazwischen hält? Krutzifix nochmal, da ist mein Eckzahn doch glatt in seinem Auge hängen geblieben. Triefendes Auge... Chefin ist sofort mit ihm ins Krankenhaus nach Hamburg in die Augenklinik geflitzt. Der Ärmste: Hornhautriss und die ganze Zeit Kullertränen und stechende Schmerzen. Jede Menge Medizin. Hoffentlich wird das bald besser. So richtig bin ich mir ja keiner Schuld bewusst. Ich halte es mit dem Hundeversteher Martin Rütter: Er will doch nur spielen...

Chefin meint aber, ich müsse zu Kreuze kriechen und in Sack und Asche gehen. Vor lauter Gram habe ich mir ihren Schuh geschnappt und daran rumgenuckelt. Das fand sie aber erst recht nicht gut. 

Es grüßt in tiefer Demut und Betroffenheit 

Mephisto, der (kleine) Satansbraten